Was heißt Flüchtlingsbegleitung?

Flüchtlinge sehen von Deutschland erstmal nur die Seite der Ämter und Behörden und viele müssen lange warten bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist. In dieser nervenaufreibenden Zeit dürfen sie aus rechtlichen Gründen zunächst gar nicht arbeiten und später nur unter sehr erschwerten Bedingungen Arbeit suchen. So müssen sie tatenlos in teilweise beengten Wohnverhältnissen auf die Ergebnisse der Behörden zu warten. Ein ganz normaler Austausch mit der lokalen Bevölkerung findet auch schon wegen der Sprachbarriere kaum statt. Eine schwierige Situation für Menschen, die ohnehin schon viel Leid ertragen mussten.


Daher haben sich einige unter uns entschlossen einen Flüchtling oder eine Flüchtlingsfamile eine Zeit lang zu begleiten, um ihnen den Start in diesem Land zu vereinfachen und zu erleichtern. Das kann vom Gespräch, praktischer Hilfe bei Behördenkontakten, bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten reichen. Jede BetreuerIn entscheidet selber was sie für die Flüchtlinge tun kann. Es hat sich dazu auch schon länger eine "Arbeitsgruppe Flüchtlingsbegleitung" gebildet, in der sich die BetreuerInnen einmal im Monat austauschen können. Vom Schicksal einer Familie und was ehrenamtliches Engagement bewirken kann lesen sie hier ... weiter lesen ... und hier die Fortsetzung

Ein weiteres positives Signal: Die Stadt Ulm engagiert sich derzeit sehr die Situation der Flüchtlinge zu verbessern, in dem z. B. Deutschkurse auch schon für Asylbewerber angeboten werden.

Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge

Wenn junge Menschen unter 18 Jahren, sog. unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, in Ulm stranden, stehen diese sofort unter dem Jugendschutz und werden in Einrichtungen wie z.B. dem Oberlinhaus untergebracht. Sie haben dort die Unterstützung und Betreuung
der Sozial- und Fachkräfte und können Deutsch lernen, in die Schule gehen und so ein relativ „normales“ Leben führen. Aber sobald sie volljährig sind, werden Sie ins normale Leben „entlassen“. Zunächst gibt es noch die Möglichkeit für sie in Wohngruppen unterzukommen, sozusagen als Übergang. Und spätestens hier an diesem Punkt sind auch ehrenamtliche Betreuer gefragt, die den jungen Menschen weiter beistehen...
weiter lesen FR-Website - Oberlin.doc (14848)


 

Weitere Informationen zum Thema unbegleitete minderjährige Flüchtlinge erhalten sie auch auf der Homepage vom Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge... weiter lesen

 

Der „Interkulturelle Garten Ulm“


Es ist gut, in einem fremden Land bald mit der Sprache vertraut zu werden. Es ist auch gut, bald Menschen in diesem Land zu treffen und mit ihnen zu arbeiten. Über den Flüchtlingsrat Ulm und den Deutschunterricht in der Gemeinschaftsunterkunft Römerstraße haben die Bewohnerinnen und Bewohner dort vom „Interkulturellen Garten Ulm“ gehört. Einige haben sich im letzten Jahr dafür interessiert. Sie fingen an, ihre Parzelle zu bebauen. Sie haben mit den Gärtnerinnen und Gärtnern aus vielen weiteren Nationen Feste gefeiert.

Das Deutschsprechen geht seitdem so nebenher. Die Kinder dieser Familien sind begeistert, wenn sie in den Garten kommen und dort viele Spielmöglichkeiten haben: Der alte Kletterbaum, Plätze zum Verstecken, Hölzer und Bretter und Steine zum Hüttenbauen… In diesem Jahr begleiten wir einander weiter beim Gärtnern, in den Gesprächen, im Interesse füreinander. Viel können wir miteinander lernen über Pflanzen und Anbaumethoden, über fremde Kulturen und Gebräuche. Verwurzelung geschieht- die Fremde wird vertrauter.“

Der ‚Interkulturelle Garten Ulm‘ ist offen für Personen aus allen Kulturkreisen, die Interesse und Lust haben, an einem interkulturellen Gemeinschaftsprojekt mitzuwirken. Im Vordergrund stehen das Gärtnern in den Gemeinschaftsflächen und die gemeinsame Planung und Organisation der Gartenaktivitäten. Wer möchte, kann zusätzlich auch eine eigene Parzelle bewirtschaften.

Es gibt ganz verschiedene Aufgaben, in die sich jede Gärtnerin und jeder Gärtner entsprechend den eigenen Erfahrungen und Möglichkeiten einbringen kann.

Wir möchten besonders die im ‚Interkulturellen Garten Ulm‘ willkommen heißen, die aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen daheim und persönlicher Bedrohung aus ihrem Herkunftsland fliehen mussten. Wir hoffen, dass sie durch das gemeinsame Gärtnern, durch Gespräche und Begegnungen hier „Wurzeln schlagen“ und eine neue Heimat finden.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.interkulturellergarten-ulm.de

E-mail: info@interkulturellergarten-ulm.de

Sappi Runability, Einsteinmarathon 2015, 27.09.2015

Wir leben in Ulm in einer weltoffenen Stadt und tragen Mitverantwortung auch für die Menschen, die als Flüchtlinge zu uns nach Ulm kommen und in vielfältiger Weise auf Hilfe angewiesen sind. Sport hat schon seit jeher Menschen unterschiedlicher Nationalität zusammengeführt. Der Ausrichter des Einsteinmarathons und anderer großer Sportveranstaltungen hat deshalb durch das Angebot einer speziellen Lauf-Trainingsgruppe im Rahmen des ASC Vorbereitungsprogramms die Möglichkeit gesehen, auf einfache Weise den Kontakt zu den Flüchtlingen aufzunehmen und ihnen ein Zeichen zu geben, dass sie bei uns willkommen sind. Deshalb haben wir gerne den Impuls des Freundeskreises Flüchtlinge aufgenommen, der sich in der Ulmer Weststadt auf vielfältige Weise ehrenamtlich um das Wohl der Flüchtlinge vor Ort annimmt.
 

Das Team Sappi Runability unterstützt 8 Jugendliche Flüchtlinge aus Eritrea und Nigeria ─ ONE WORLD – ONE TEAM

Eben fand der letzte ASC-Vorbereitungslauf auf den Einsteinmarathon am 27.09. in Ulm statt. Kaum vorstellbar, wie viel Spaß man Sonntag morgens um 7.30 Uhr bei eisigem Wind haben kann. Da waren nämlich alle Ulmer Teammitglieder wieder am Treffpunkt, um sich die zwei Kilometer zum Stadion warm zu laufen. Schon wenige Meter nach dem Start im Stadion haben sich die Läufer im hellblauen Shirt dann abgesetzt und sind dem Feld davongelaufen.

"Vielleicht bin ich zu euphorisch - aber ich glaube fest daran, dass es beim Einsteinmarathon 2015 ein paar tolle Überraschungen geben kann. Klar ist, dass es eine Schande gewesen wäre, unsere neuen Mitbürger nur zuschauen zu lassen." Eberhard Schick

Auf dem Foto (oben links nach unten rechts), das nach Vorbereitungslauf entstanden ist:

Disali, Efrem, Ghebru, Osman (nicht im Team, wollte nur zum Spaß mitlaufen, 24km Sonntag morgens…), Samson, Friday, Sami, Eberhard Schick, Jaber